Die gemäß ministerieller Weinverordnung für österreichische
Qualitätsweine zugelassenen Weinsorten:
Weißwein |
Bouvier |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Stammt aus der Südsteiermark. Wurde um 1900 von Clotar
Bouvier gezüchtet. Frühe Reife, wenig Säure. |
Schmeckt mild und feinwürzig (ein wenig
wie Muskat). |
Frühroter Veltliner |
Noch über 2% der in Österreich erzeugten
Weine, jedoch rückläufiger Anbau. Auch Rote Babotraube genannt. Gedeiht auf
trockenem, nicht sehr nährstoffreichem Boden. Nicht für Lagerung geeignet. |
Schmeckt würzig, verfügt über kein
ausgeprägtes Bukett. Niedriger Alkoholgehalt. |
Goldburgunder |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Kreuzung von Orangentraube (Ursprung Gutedel aus Kleinasien)
und Welschriesling der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein- und
Obstbau in Klosterneuburg. |
Voller, fruchtiger Geschmack. Verfügt
über ein feines Bukett. |
Grüner Veltliner
TIPP!
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Über 30% aller in Österreich erzeugten
Weine. Auch Weißgipfler genannt, da er mit dem Rotgipfler verwandt ist. Gedeiht auf Löß oder verwittertem Urgestein am besten, der Boden sollte nicht zu feucht und nicht zu trocken sein. Gilt als beliebtester Wein Österreichs, als "Nationalgetränk" beinahe. |
Verfügt über ein fruchtig intensives
Bukett, schmeckt spritzig und würzig (daher auch fälschlich
"Grünmuskateller" genannt) |
Jubiläumsrebe |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Neuzüchtung der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für
Wein- und Obstbau in Klosterneuburg durch Kreuzung der beiden Rotweinsorten (!) Blauer Portugieser und Blaufränkisch. Durch hohe Zuckerbildung zum Prädikatswein bestens geeignet.. |
Verfügt über keinen ausgeprägten
Geschmack. |
Müller-Thurgau / Rivaner |
Fast 10% der in Österreich erzeugten
Weine. Wurde 1882 vom Botanik-Professor Hermann Müller, aus Thurgau stammend,
durch die Kreuzung zweier Rieslinge gezüchtet.
Nicht zur Lagerung geeignet. |
Verfügt über ein blumig-liebliches, doch
ausdrucksvolles Bukett, schmeckt mild fruchtig. |
Muskateller |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Auch Grobschmeckerter genannt. Von den Römern aus Kleinasien
und Ägypten als Muscadelle eingeführt und von Plinius dem Älteren bereits 60
n.Chr. als Uva Apiana erwähnt. Früher auch Weinrauchtraube oder Weyrer
genannt. Gedeiht auf steinigem oder sandigem Boden. Geschmack sehr vom
Jahrgang abhängig. |
Aromatischer Weingeschmack mit starkem
Muskat-Bukett. |
Muskat-Ottonel |
Über 2% aller in Österreich erzeugten
Weine. Auch Feinschmeckerter genannt. Benötigt anspruchsvollen Boden:
windgeschützt, nährstoffreich, warm, tiefgelegen. |
Schmeckt mild, verfügt über ein kräftiges
Muskatbukett. Oft Schlußwein (Drüberstreuer) bei Weinkost. |
Muskat-Sylvaner / Sauvignon Blanc |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Der Geschmack ist stark vom Jahrgang
abhängig. |
Alkoholreich, verfügt über ein
rauchig-würziges Bukett. |
Neuburger
TIPP!
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Über 3% der in Österreich erzeugten
Weine. Eine Abart des Weißen Burgunder. Sehr beliebt in Wien. |
Feine Blume. Mild fruchtiger Geschmack,
häufig etwas nußig. |
Rheinriesling |
Rund 2,5% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch Riesling oder Weißer Riesling genannt. Vermutlich bei den Römern
schon bekannt, nachgewiesenermaßen 1840 von Johann Baumgartner in
Gumpoldskirchen angebaut. Wenig ertragreich, geeignet für Prädikatsweine. |
Fruchtiger Geschmack mit angenehmer
Säure. Verfügt über ein edles Bukett, das sich durch Lagerung weiter
ausprägt. |
Roter Veltliner |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Auch Roter Reifler oder Roter Muskateller genannt, jedoch
kein Muskateller. Stammt vermutlich aus Norditalien. Gut für Lagerung
geeignet, was den Bittelmandelgeschmack aufkommen läßt. Abarten sind Brauner
Veltliner und Rotweißer Veltliner. |
Gut für Lagerung geeignet, was den
Bittelmandelgeschmack aufkommen läßt. |
Rotgipfler |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Früher Weißer Reifler genannt. Vor allem in Gumpoldskirchen
angebaut, verwandt mit dem Grünen Veltliner. Benötigt anspruchsvollen Boden
und erstklassige Hanglage. Der Verschnitt von Rotgipfler und Zierfandler wird
"Spätrot-Rotgipfler" genannt und gilt als Spezialität Gumpoldskirchens. |
Verfügt über ein eigenwilliges Bukett.
Geschmack erinnert an Bittermandeln. |
Ruländer |
Rund 0,5% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch Grauer Burgunder oder Klevner. Stammt aus Burgund, benannt nach
dem Kaufmann Johann Ruland, der 1711 die Rebe in Speyer anbaute. Von
Zisterziensern nach Österreich gebracht. Gedeiht auf vulkanischem Gestein und
Löß. |
Alkoholreich, kräftig, wenig Säure,
zartes Bukett. |
Sylvaner |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Stammt aus Transylvanien, heute Siebenbürgen in Rumänien.
Wird meist mit anderen Sorten verschnitten. |
Milder und süffiger Tischwein, verfügt
über ein zartes Bukett. |
Traminer |
Rund 1,7% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch Christkindltraube, Edeltraube, Ranfollza, Rotedel, Roter
Nürnberger, Roter Traminer genannt, letzteres wegen der Farbe der Trauben.
Eine aromareiche Art ist der Gewürztraminer. Stammt aus Tramin in Südtirol.
Benötigt warmen, anspruchsvollen Boden. Säurearm zur Lagerung geeignet. |
Schwerer Wein. Verfügt über ein
aromatisches, ausdrucksvolles Bukett. |
Weißer Burgunder |
Rund 3,5% der in Österreich erzeugten
Weine. 1874 von Weißer Klevner (Klävner) auf Weißer Burgunder bzw. Weißburgunder umgetauft. Entstanden
durch Mutation aus dem Ruländer. Gedeiht auf trockenem und nährstoffreichem Boden.
Vorwiegend Prädikatswein, sollte 3 Jahre lagern. Eine Abart ist der Morillon
und - in Wien ebenfalls gern getrunken, über 3% Anteil - der Neuburger. |
Geschmackvoll durch eine vornehme Blume,
eleganten Körper und rassige Säure. |
Welschriesling |
Über 8% der in Österreich erzeugten
Weine. Stammt ursprünglich aus der Champagne. Gedeiht gut auf
nährstoffreichem Südhang. Ist anspruchsvoll, gilt jedoch nur als gute
Mittelqualität. Nicht zur Lagerung geeignet. |
Schmeckt fruchtig, feinwürzig, mit einem
leichten Säuregehalt. |
Zierfandler |
Weniger als 1% der in Österreich
erzeugten Weine. Der Verschnitt von Rotgipfler und Zierfandler wird
"Spätrot-Rotgipfler" genannt und gilt als Spezialität
Gumpoldskirchens. |
Verfügt über ein harmonisches Bukett,
feiner Säuregehalt. |
Rotwein
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Blauburger |
Sehr geringer Anbau in Österreich. Eine
Kreuzung von Blauem Portugieser und Blaufränkischem der Höheren Bundeslehr-
und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Zur Lagerung
bestens geeignet. |
Vollmundiger und fruchtiger Geschmack.
Verfügt über ein ausgeprägtes und fruchtiges Bukett. |
Blauer Burgunder / Blauburgunder / Pinot Noir
TIPP!
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Über 0,5% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch Spät-Burgunder oder Blauburgunder genannt. Von den Zisterziensern
im 14.Jahrhundert angebaut. Gilt als bester Rotwein Österreichs, sollte
mindestens 3 Jahre lagern, kann auch wesentlich länger eingelagert werden.
Eine Abart ist der Blaue Frühburgunder, ein heller, leichter und süffiger
Tischwein. |
Elegant, samtig ausdrucksvoller
Geschmack. Verfügt über ein feines Bittermandel-Bukett. |
Blauer Portugieser |
Über 4,5% der in Österreich erzeugten
Weine, verbreitetster Rotwein in Österreich. Auch (Blauer) Vöslauer und
Operto-Rebe und Badener Kurtraube genannt. Letzteres wegen des geringen
Alkoholgehalts und der Anbauregion in der Thermengegend bei Baden und Vöslau.
Angeblich von Johann Freiherr von Fries, Grundherr von Vöslau, 1772 aus
Operto erhalten und angebaut. |
Milder und süffiger Geschmack. Verfügt
über ein feines und neutrales Bukett. |
Blauer Wildbacher |
Steirische Spezialität und besser bekannt
als Schilcher. Der Name kommt von der Herrschaft der Wildbach bei
Deutschlandsberg, bereits 1582 im Weinbuch des Johannes Rasch erwähnt,
möglicherweise schon zur Römerzeit angebaut. Abarten sind der Echtblaue, der
Spätblaue, der Schlehenberger (auch Schlehenblauer), der Rotblättrige
Wildbacher. |
Frischherber, fruchtiger und spritziger
Wein. Gekühlt zu trinken. |
Blaufränkischer |
Rund 4,5% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch (Blauer) Limberger oder Lemberger genannt. Ursprung geht
wahrscheinlich auf Karl den Großen zurück, entstanden durch Auslese
verschiedener Weinsorten. Bessere Qualität wurde als fränkisch bezeichnet,
mindere als hunnisch oder heunisch. Gedeiht auf tiefem, schwerem, warmen,
windgeschützten Kalkboden. |
Herb würziger, samtiger bis rassiger
Geschmack. Verfügt über ein feines und fruchtiges Bukett. |
St.Laurent |
Über 1% der in Österreich erzeugten
Weine. Wurde 1870 von Frankreich eingeführt. Auch St.Lorenz-Traube nach dem
10.August (St.Lorenz-Tag), an dem die Reife beginnt. |
Herb-trockener und fruchtiger Rotwein.
Verfügt über ein feines Burgunder-Bukett. |
Zweigeltrebe |
Über 3,5% der in Österreich erzeugten
Weine. Auch Blaue Zweigeltrebe genannt. Der Name kommt von Dr.Fritz Zweigelt
(1888-1964), dem Direktor der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für
Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Ist eine Kreuzung von Blaufränkisch und
St.Laurent. Sehr dunkler Rotwein. |
Kräftiger und fruchtiger Geschmack. |