Der alte Plebeschil
Da oide Plebeschil hot gnua
Er legt die Koatn weg, draht zua
Er nimmt sein Huat und zoiht de Zech und geht
Und wia a do so draussn geht
Do siecht a nix und i eat a net
Da Plebeschil is jetzt mit sich alan
Und stuell flaniat a duach de Nocht
Wea haette des vom Plebeschil gedocht
Dea woa doch imma guat zu olle Leit
An Schuelling fia den Hausmasta
A Trinkgoed fia den Oaglmon
Doch jetzt is aus, es nagt der Zahn dea Zeit
Do geht a hin dea oide Mon
A Zwetschgenkrampus volla Gram
Und weint ganz bittalich in sich hinein
Er keicht scho schwer, er is scho miad
A Schnapsal - schon is er kuriat
Doch mit de Suagn is a weitahin alan
Da Plebeschil woa hoit a Buasch
Warum des den jetzt treffn muass
Er hot doch in sein Leben so brav gschuft
Die Polizeistund is - es is scho zehn
Er konn des Leben net vastehn
Do rapplt a si auf und geht an'd frische Luft
Noch amoi kummt a zu dea Strossn
Und er schaut aufi zua Terossn
Wo er ois Kind de eastn Schritte gmocht
Und hintam Haus, do liagt a Huat
Wie er no klan woa, woa dea duat
Und scho ois Bua hot er mit seine Freind dariba glocht
Da Studiosus ausn fuenftn Stock
Dea hot net gheirat, weil eam kane mog
Dann is a gstuabn scho mit zwaraviazig Joa
Und a de Waescherin is longe tot
Sie hot si schwer vadient ihr taeglich Brot
Und schene Augen hots eam gmocht, den oidn Noarr
Den Schpuelplotz hom sie scho planiat
Wo er ois Rotzbua si hat amuesiat
In de Kinettn tans in Oschn einilan
Es woa bei Gott ka schene Zeit
Vuel leichta homs jo heit de Leit
Doch iagendwie erinnat ma si wiaklich gean
Und a da Hausmasta is nimmamea
Sei Wohnung steht seit zwanzg Joa lea
Und seine Tiasteck san vamodat mit da Zeit
Des is hoit no a Zinskasean
A stoize Buag mittn in Wean
A Monument gemocht fiad Ewigkeit
Und wia er weitageht entlang
Siecht er a Schuedl hintan Gang
Und er geht hin und wuell jo wissn wos do steht
Do steht in grossn Lettan drauf.
Dass dieses Haus is laengst vakauft
Und a Vasicharung stoellt do a Hochhaus her
Den Plebeschil trifft fost da Schlog
Wo er dea oide Haus so mog
Und Traenen kummen eam auf seine oiden Tog
Er reisst des Schuedl owa von da Wond
Des anzige, wos er noch mochn konn
Denn mit dem Haus is sei Erinnarung vaknuepft
Da oide Plebeschil hot gnua
Er legt die Koatn weg, draht zua
Er nimmt sein Huat und geht hinaus und is alan
Am naechstn Tog in olla Herrgottsfrua
Kummt ana von da Obbruchfiama ausn Flur
Da Plebeschil Iiegt tot am Trottoa
© Henk Freytag
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