Tales from the Viennawoods (Geschichten aus dem Wienerwald)

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Tales from the Viennawoods (Geschichten aus dem Wienerwald)

The recording

ViennaCC: Tales from the Viennawoods (Geschichten aus dem Wienerwald) by Johann Strauss Son was written in 1868. The coverpage of this orchestral waltz shows the Vienna woods as recreation zone. Geschichten aus dem Wienerwald - Johann Strauss SohnStrauss wanted to express not the nature, but the landside-life and trip to the woods. With my instrumentation I come closer to it than with an orchestra. You can hear viola, piano, harmonica, guitar and contrabass. I had to newly arrange it.

Example: I recorded the cadenza with piano, rough piano-hammer instead of chirping birds. Later in the waltz the birds twitter. Here I wanted to express the silence of the woods. But how to express acoutically silence? Nearly impossible! I underlied the guitar-sequence with sinister sounds to express the morning in the woods. You can also hear the waterdrops falling down.

I imagine small round silvery glimmering waterdrops running down the leaves when they are moved. You can also hear waterdrops falling on a stone or on the ground the make this specific sound of waterdrops falling down. During the sologuitar-waltz, originally played by cither, You can hear birds chirping, a kuckuck. And before this You can hear slight wind.

Then there is the typical arrangement of Johann Strauss' concerto-waltz, the five waltz-sequences. In my version the waltzes sound rougher and more playful than in the orchestral version. I added some musical phrases, it was a challenge to slightly move away from the original notes. Finally there is the sologuitar again to end up in the finale.

Geschichten aus dem Wienerwald

Ruhe liegt über der Stadt. Langsam geht die Sonne auf, die Sonnenstrahlen erhellen die Hügel des Lainzer Tiergartens, die Ostseite des Kahlenbergs und Leopoldsbergs. Auf der Höhenstraße sind nur wenig Autos und der Autobus der Wiener Linien unterwegs. Nur einige Familien faßten den Entschluß zu morgendlichem Picknick im Wienerwald. Noch schläft der Wald. Vereinzelt hüpft ein Vogerl von einem Ast zum anderen. Wassertropfen liegen auf den Blättern, bei Berührung rieseln sie herunter. Noch sind die Schatten lang, das Licht matt. Wasser tropft, es knistert, es raschelt, aber nichts zu sehen... Der Wald jedoch beobachtet die Spazierer. Eindringlinge zwar, aber nicht ungewohnt. Täglich wandern Erholungsuchende auf den eingetrampelten Pfaden zu den Sehenswürdigkeiten des Wienerwalds, zu Aussichtspunkten, zu Lagerwiesen, zu Waldwegen. Wochentags Pensionisten und Kinder, manchmal Schülergruppen; am Wochenende Familien und Jugendliche. Die Wanderwege sind farblich markiert und mit Schildern versehen. Trotzdem können manche der Versuchung nicht widerstehen und latschen ins Unterholz. Bewegungslos im Gebüsch versteckt ist die Beobachtung heimischer Singvögel sicher besser möglich als vom viel frequentierten Rastplatz aus. Aber so viele Ornithologen kann es nicht geben! Nicht jeder hat das Glück einen kleinen Gefiederten beim Balzgesang zu hören und mit etwas Glück auch noch zu sehen. Ein laues Lüfterl weht über die von der Stadtverwaltung für die Nutzung freigegebenen Wiese, wo sich die Ausflügler gruppieren. Einer hat sogar eine Gitarre (Bitte nicht House of the rising sun!). Altes Liedgut aus dem vorigen Jahrhundert wie etwa Yellow Submarine von den Beatles wird angestimmt, Wolfgang Ambros' Hofer ist zwar durch Zwischenrufe verfremdet, aber noch zu erkennen. Der Wind verblättern das Textbuch, so bleibt es meist bei La-la-la. Auch Unmusikalische lassen sich leider mitreißen. Der Wille geht vors Werk. Ein Kuckuck in der Ferne stimmt ein. Es wird trotzdem ein herrlicher Tag. Familien packen auf Steppdecken den Picknick-Korb aus. Schnitzel und Salat, belegte Brote und ein Grill-Henderl, Fruchtsaft und Wein, Schoko-Riegel hinterdrein. Eltern umsorgen quängelnde Kinder, deren Finger voll zergangener Schokolade kleben. Erwartungsgemäß wollen sie akkurat das haben, was ein anderer hat und selbstverständlich nicht von zu Hause mitgenommen wurde. Ein Vater spielt Federball mit seinem Sohn und ist doch mehr Ball-Schani als Lehrmeister. Pensionisten spazieren palavernd, kein Wort ist aus dem Genuschel zu verstehen. Ältere Herren erörtern die politische Großwetterlage mit Koalitionsmöglichkeiten, beinharten Reformnotwendigkeiten, politischem Gestaltungswillen, neueste Fisimatenten der Opposition, aufsehenerregende Sager profilierungssüchtiger Parlaments-Hinterbänkler, die eilig als Privatmeinung deklassiert werden, und anderes Störfeuer; nur um resignierend festzustellen, daß man eh nichts machen kann. Eine Gruppe Studiosi exerziert ein Skriptum durch. Radfahrer schieben ihr Mountainbike zur Holzbank und nehmen den eigenartigen Schwammerl-Helm ab. Mancher strampelt sich wohl nur ab, um die mit Logos und Firmenschriftzügen besetzte Markenkleidung und Sportausrüstung namhafter Hersteller zu präsentieren. Die Sonne steht mittlerweile sehr hoch am Himmel. Zeit für eine Pause vom elterlichen Stress, vom Ballspiel, vom Politisieren, vom Lernen, vom Sporteln. Zeit, in den Wald hineinzuhorchen. Die Gitarre ist wieder zu hören, nach Bechern Rotwein klingt das Geklampfe eher nach jämmerlichem Wald-und-Wiesen-Rap im wahrsten Sinne des Wortes. Der Tag geht vorbei, die Erinnerung bleibt...

Zur Aufnahme

Geschichten aus dem Wienerwald - Johann Strauss SohnViennaCC: Geschichten aus dem Wienerwald von Johann Strauss Sohn entstand 1868. Das Titelblatt des Orchesterwalzers zeigte einen Wienerwald als Ausflugsziel, die Naturschilderung trat bei Strauss in den Hintergrund. Meine Instrumentierung im Stil einer Heurigen-Kombo kommt diesem Gedanken nahe. Man hört Violine, Klavier, Ziehharmonika, Gitarre und Zupfbass. Umarrangierungen waren daher unvermeidlich.

So habe ich zum Beispiel die Kadenza mit Klavier aufgenommen, aus dem zarten Vogelgesang wurde ein derbes Klavier-Gehämmer. Der Vogelgesang wird dann nachgeholt, im darauffolgenden Walzer. Hier wird an die Stille des Waldes erinnert. Die Herausforderung war, die Stille musikalisch darzustellen, was eigentlich überhaupt nicht möglich ist. Ich habe das so gelöst, daß ich im Hintergrund einen tiefen fast gespenstischen Klang untergelegt habe als höre man die unheimlichen Geräusche in einem morgendlichen Wald. Außerdem habe ich das Fallen von Wassertropfen musikalisch dargestellt.

Teilweise sind es viele durch die Bewegung von Blättern herabfallenden Tropfen, wo ich mir das Herabrieseln von kleinen glitzernden Kugeln vorgestellt habe. Teilweise sind es einzelne Tropfen, die auf einen Stein fallen und den so typischen Klang eines Wassertropfen erzeugen. Während der Walzersequenz der Sologitarre, die im Original eine Zither spielt, hört man Vogelstimmen, unter anderem den Kuckuck. Im vorderen Teil ist auch noch leichter Wind zu hören.

Danach folgen die für einen Konzertwalzeraufbau bei Johann Strauss Sohn so typischen fünf Walzer. Diese klingen natürlich derber und verspielter als in der orchestralen Fassung. Teilweise finden sich Phrasierungen und musikalische Verzierungen, es war reizvoll für mich, mich ein wenig vom originalen Notenmaterial zu entfernen. Am Ende erklingt nochmals die Sologitarre um in das furiose Finale zu münden.