Tritsch-Tratsch-Polka
Background
Johann Strauss Sohn wrote this polka (Op.214) in 1858 as Johann Struass son was
the first personality caricatured in the series "Viennese Personalities" in the
satirical weekly journal "Humoristisch-satyrische Wochenschrift Tritsch-Tratsch"
(Humorous-Satirical Journal Chitter-Chatter), second edition on March 7, 1858.
Tritsch-Tratsch means chatter. This polka is a musical chatter of Viennese women
at the market. The music polka comes from Czechia, polka means half-step and
became popular in Europe in 19th century.
The Tritsch-Tratsch-Polka was
first performed on November 24, 1858 in a
"glittering decorated hall" at restaurant "Zum Großen Zeisig" (7, Burggasse 2),
a frequently visited restaurant at Spitttelberg at Burgglacis, formely named
"Zum goldenen Adler".
The first performance was goes with a lot of news in the newspaper Wiener
Theaterzeitung (Viennese theatre-paper):
- November 24, 1858: Tritsch-Tratsch-Polka finished
- November 27, 1858: release announced
- December 12 and 15, 1858: Tritsch-tratsch-Polka released (probably
piano-version)
Popstar Johann Strauss!
Curious: In James Bond-movie "Moonraker" the orchestra plays
Tritsch-Tratsch-Polka as Bond, played by Roger Moore, moves over the
Marcus-square qith a hoovercraft-gondola.
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Tritsch-Tratsch-Polka
Sind sie nicht alle gleich? Zu aller Zeit, an jedem Ort?
Schnatternd, geschwätzig, weiblich! Da stecken sie die Köpfe zusammen und
schwätzen und kichern und lästern und tuscheln. Sie fallen einander ins Wort,
sie überschlagen sich mit inhaltslosem Geklatsche, bezeugen nur ihre
gegenseitige Loyalität und Freundschaft mit großen Worten und tiefen Blicken.
Sie stehen zusammen in magischem Kreis und spinnen bösartige Intrigen oder
belächeln verächtlich Konkurrentinnen. Hinterfotzig und verstohlen halten sie die Hand vor den
Mund beim Flüstern und werfen den abseits stehenden Ausgeschlossenen vielsagende
Blicke zu. Erst herabwürdigend, demütigend, dann durchbohrend. Stets
kontrollierend, daß sie verunsichert beobachtet werden. Der gesellschaftliche
Todesstoß folgt mit einer unglaublichen Information aus ganz sicher
vertrauenswürdiger Quelle ausgeschmückt mit Übertreibungen, rhetorisch garniert
mit peripheren Sticheleien. Ein Goscherl wie ein Klapperkasten, ein Zungerl wie
ein Taschenveitel.
Wienerisch-Lexikon
Goscherl: (kleiner) Mund
hinterfotzig: falsch, verlogen
Taschenveitel: (auch Taschenfeitl) Taschenmesser
Zungerl: Zunge
Hintergrund
Johann Strauss Sohn schrieb diese Polka (Op.214) im Jahr 1858 als in der 2.Ausgabe der "Humoristisch-satyrische Wochenschrift Tritsch-Tratsch"
am 7. März 1858 die Serie "Wiener bekannte Persönlichkeiten" mit seiner Person, Johann Strauss Sohn, eröffnet wurde und eine Karikatur des Komponisten erschien. Im Deutschen bedeutet Tritsch-Tratsch auch der Tratsch, das Geschwätz.
Bei Goethe hieß es "trätschen". So soll wohl diese Polka an
das Geplauder der Wiener Frauen am Wochenmarkt erinnern. Das Stück ist ein
tschechischer Reigen (Polka - tschechisch Halbschritt), der im 19.Jahrhundert in
Europa bekannt wurde.
Die
Tritsch-Tratsch-Polka wurde uraufgeführt am am 24.November.1858 in einem
"glänzend dekorierten Saale" im Gasthof "Zum Großen Zeisig" (7, Burggasse 2),
einem vielfequentierten Gasthaus auf dem Spittelberg am Burgglacis, welches
ursprünglich "Zum goldenen Adler" hieß.
Der Uraufführung ging einher mit einer Reihe von
Zeitungsmeldungen in der Wiener Theaterzeitung. Die Tritsch-Tratsch-Polka sei
fertig, hieß es am 24.September 1858, am 27.November 1858 wird das Erscheinen
derselbigen angekündigt, am 12. und 15.Dezember 1858 wird das Erscheinen
gemeldet (wahrscheinlich die Klavierausgabe). Ein Medienrummel für Popstar
Johann Strauss.
Kurios: Im James Bond-Film "Moonraker" ist die Tritsch-Tratsch-Polka zu hören als Bond, gespielt von Roger Moore, mit einer Luftkissen-Gondel über den Markus-Platz fährt.
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