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Wer suchet der findetÜber Suchmaschinen im Internet Mit Ende 2001 waren gemäß Vilaweb.com (quoted by eMarketer) rund 313 Milliarden Webpages (Seiten im Internet) online abrufbar, davon 68,4 % in englischer Sprache. Zweitwichtigste Sprache im Netz ist übrigens japanisch mit 5,9%, gefolgt von deutsch mit 5,8%. Allein in Östereich waren nach INTEGRAL Markt- und Meinungsforschungs GmbH im September 2001 rund 3,5 Millionen Webpages online. Und da soll sich die rund 561 Millionen Köpfe zählende Online-Gemeinde zurecht finden? Man spricht sogar schon vom Internet-Problem: Alle Informationen sind zwar da, aber man kann sie nicht finden. Bei diesem Problem helfen Suchmaschinen, sogenannte Search-engines (SE). Was sind Suchmaschinen?Die Definition von Suchmaschinen, die Bezeichnung, ist irreführend. Wer will schon suchen im Netz, man will finden :-) Suchmaschinen verfügen über eine Datenbank mit Internetadressen und Informationen über diese. An Hand von Brian Pinkerton's Webcrawler.com kann der Mechanismus einer SE veranschaulicht werden: Webcrawler folgt wie ein Wurm von einer Internet-Seite über Verweis (Link) zur nächsten. Dabei analysiert die Maschine (der Robot) den Inhalt und speichert verschiedene Informationen in einer Datenbank. Manche SE nehmen die beschreibenden Metatags (Seitenbeschreibung), andere Stichwörter aus dem Inhalt, wieder andere die Titel. Übergibt nun ein Besucher Stichwörter an die SE, sucht die SE in der Datenbank nach den Begriffen und liefert eine Liste von Verweisen (Links) samt einer kurzen Beschreibung. Die Links mit der meisten Relevanz werden oben gereiht. Der Algorithmus, nach der die Reihung erfolgt, das "website ranking", ist eines der bestgehüteten Geheimnisse. Ein Untersuchung ergab, daß von Surfern nur die ersten 50 Suchergebnisse zur Kenntnis genommen werden, nachfolgend gereihte Seiten werden nicht beachtet. Ein (offenes) Geheimnis sei hier verraten: GOOGLE bewertet auch die Verweise (Links) fremder Seiten auf die angemeldete Seite. Je mehr Verweise (und damit Empfehlungen), desto höher die Relevanz. Die NeuenVon den früher bekannten SE verschwanden: Internationale Suchmaschinen wie Infoseek, Excite oder andere. Altavista und Yahoo haben überlebt. Altavista sollte vom Eigentümer CMGI verkauft werden, der Absturz der New Economy im Jahr 2000/2001 hat diese Pläne aber vereitelt. Das von Jerry Yang und David Filo 1994 gegründete Portal YAHOO konnte überleben, da das Angebot (teilweise) kommerzialisiert wurde. Bei YAHOO handelt es sich übrigens nicht um eine reine Suchmaschine, eher um ein Link-Verzeichnis mit zusätzlichen Suchfunktionalitäten. Mittlerweile sind neue und sehr erfolgreiche Suchmaschinen mit neuer Funktionalität wie etwa GOOGLE erschienen. Anfang 2004 wurde Kasse gemacht und Google ging an die Börse. Die wichtigsten SE im deutschsprachigen Raum sind (nach Marktanteil absteigend) Google, Yahoo, MSN, Lycos, T-Online, Altavista, Metager, Web.de, Fireball, AOL-Suche. 90% der in Deutschland von Suchmaschinen verursachten Verweise kommt von den Top 10 Suchmaschinen (das sind dann wohl die wichtigsten Suchmaschinen), der Rest sind kleine Link-Verzeichnisse. Für Betreiber von Webseiten ist - sofern man nicht über einen Markennamen wie etwa ORF.AT verfügt - eine Reihung möglichst oben in der Ergebnisliste der größten Suchmaschinen sehr wichtig. Kommerz bei SuchergebnissenMittlerweile ist es schick, wie Jeff Bezoz mit AMAZON.COM Geld zu verdienen im Netz, e-bay und Yahoo sowie Google stehen da um nichts nach. Vorbei sind die Zeiten in denen der Wert einer Internet-Firma nach dem cash-burn ("Verbrennen von Geld") gemessen wurde. Daher sind Suchmaschinenbetreiber dazu übergegangen, ihren Dienst zu kommerzialisieren. Ein Konzept lautet "Pay-for-performance". Hier wird für gute Plazierung in der Trefferliste Geld verlangt. Es sollten aber kommerzielle von nicht bezahlten Links gekennzeichnet werden, wie beim Führer OVERTURE.COM (früher GOTO.COM). Eine gesetzliche Verpflichtung dazu besteht aber nicht. Bei Katalogen wie YAHOO, WEB.DE oder MSN sollte beachtet werden, daß diese ganze Datenbestände zukaufen und diese nur dann anzeigen, wenn kein eigenes Angebot zum eingegebenen Suchbegriff paßt. Kritiker bedauern die Kommerzialisierung, weil die Objektivität verloren geht. Außerdem besteht doch noch immer eine Gratis-Kultur im Internet, oder nicht? Eine Untersuchung von Jupiter MMXI in Europa ergab, daß zwar 16% der Surfer für Musik, 5% für Sport oder Konzerte bezahlen würden, aber 46% der Surfer zahlungsunwillig sind. Auf Platz 1 der Statistik ist übrigens Erotik mit 70% der 252 mio Euro Umsatz für Online-Inhalte im Jahre 2001 in Europa. Tauschbörsen wie Shawn Fennings mittlerweile abgestürzte und dann doch von Bertelsmann AG übernommener Peer-to-Peer-Pionier Napster lehrte die Media-Industrie das Fürchten. Auch gegen Epigonen wurde vorgegangen wie etwa Soundgalaxy, e-donkey oder Kazaa. Komprimierungsalgorithmen wie der vom Frauenhofer-Institut etablierte MPx tragen dazu bei, daß das Kopieren auch großer Datenmengen wie Musik oder Videos via Netz, hier von Enduser zu Enduser, in kurzer Zeit möglich ist. Soweit der kurze Exkurs über Gratis-Kultur des Internet. CloakingFindige Programmierer fanden folgenden Weg, SE zu überlisten: Eine für Suchmaschinen optimierte Seite mit speziellen Inhalten wie etwa endlos wiederholte Schlüsselwörter wird parat gehalten. Diese lt. Wirtschaftswoche "geheime Attrappen" genannten Seiten werden dann geschickt, wenn ein Roboter einer SE die Seite aufruft. Die SE untersucht nun den Inhalt nach Anzahl der darin vorkommenden Begriffe. Man spricht vom "Cloaking". Daß mit dieser getürkten Seite eine bessere Reihung erzielt wird, ist auch dem SE-Betreiber klar. Ein Internet-Surfer bekommt eine ganz normale Seite zu sehen und die kann vollkommen anders aussehen wie die an die SE übermittelte. Als Gegenzug melden sich SE beim Besuch einer Seite als MSIE (Microsoft Internet Explorer) an, der Seitenbetreiber erkennt die SE nicht als solche. Hier scheint sich ein Wettlauf zwischen Seitenbetreibern und SE-Betreibern aufzuschaukeln. Mittlerweile haben sich Internet-Agenturen auf Suchmaschinen-Optimierung spezialisiert. Mühsame Anmeldung von SeitenHat der Betreiber eines Online-Angebots einmal seine Website (bestehend aus vielen einzelnen Seiten) erstellt, beginnt die mühsame Suchmaschinen-Anmeldung (bei Suchmaschinen registrieren). In Suchmaschinen eintragen ist mehr als nur ein Ratschlag, es ist ein Muß. Dabei können Programme ("Suchmaschinen Tools") helfen, die hunderte von Seiten an hunderte Suchmaschinen übermitteln. Manche Websites bieten solche Suchmaschinen Tools, wo ein Gratiseintrag möglich ist. Die SE-Betreiber haben mit diesem Adress-Spamming natürlich keine Freude. Um dieses sogenannte Spamming zu unterbinden zeigen manche SE Grafiken von Buchstaben, die abzuscheiben sind. Damit soll eine automatisierte Anmeldung von Seiten verhindert werden. Suchmaschinen-Optimierung ist ebenfalls ein Geschäft für manche Firmen, aber "gutes Handwerk" genügt. Und Österreich?Österreich-spezifische Suchmaschinen existieren natürlich auch. Tipp: Als echter Österreicher suchen Sie mal nach Begriffen wie "Essiggurkerl" oder "Mittagsschlaferl". Da kommen amüsante Verweise... |