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Application Service Providing ASP

Was hinter dem Konzept "Software aus der Steckdose" steckt

Was ist ASP?

Application Service Providing bedeutet Vermieten von Software bzw. Programmfunktionalität. Diese Form von Outsourcing funktioniert folgendermaßen: Ein Application Service Provider (ASP), ein Dienstleister, stellt auf seinem Server ein Software-Paket zur Verfügung. Die Kunden greifen über Netzwerk auf diese Software zu. Der ASP betreibt die Software und spielt Updates ein, er verfügt über die Verwertungs/Nutzungsrechte an der zur Verfügung gestellten Software. Der Kunde benötigt lediglich einen gar nicht mal so toll ausgestatteten PC ("Thin client") mit Netzzugang. Der Kunde braucht keine Mannschaft mit Spezial-know how, denn dieses Service hat er ja an den ASP outgesourct (schönes neudeutsch!). Dem Kunden stehen gegen eine Nutzungsgebühr das Softwareangebot des ASP in der neuesten Version zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt über Web-Browser oder Client-Software.

Wachstumsmarkt

Gartner Group prognostiziert in einer Studie vom September 2000 ein durchschnittliches Jahreswachstum von 62,3%, 2004 soll der Markt für ASP-Hosting auf 2,5 Milliarden USD angewachsen sein. Eine Studie von Durlacher schätzt sogar den Markt allein in Deutschland auf 1,5 Milliarden Euro im Jahre 2004.

Erwartungen

Was erwarten die Unternehmen von ASP? Vor allem Kostenreduktion, aber auch geringere IT-Administration und schnellere Verfügbarkeit von Anwendungen bzw. neueren Versionen. Sinkende Vernetzungs- bzw. Telekommunikationskosten sind da auch Wegbereiter für das Konzept einer Software aus der Steckdose.

  • Updates werden von Fachleuten des ASP eingespielt - geht schneller als bei selbst gekaufter Software.
  • Gleiches gilt für die Einführung neuer Anwendungen. Gartner Group setzt zum Beispiel eine ERP-Einführung mit 12 Monaten an gegenüber einer Einführungszeit von Wochen über ASP.
  • Weniger IT-Fachkräfte für laufende Betreuung - es besteht ja sowieso ein Mangel an IT-Fachleuten.
  • Geringe Hardwareanforderungen ("Thin Client") bedeutet, daß nicht laufend eine schnell veralternde Hardware durch neuere Technik ersetzt werden muß - ebenfalls ein Kostenfaktor
  • Teure Software, etwa für Customer Relationship Managing (CRM) oder Enterprise Ressource Planning (ERP), wird auch für KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) erschwinglich.
  • Planbarkeit von Kosten, geringere Kapitalbindung. Gleichmäßige Verteilung von Nutzungslizenzkosten anstatt unwägbarer und plötzlich notwendiger Cashflow-Abflüsse samt langjähriger AfA-Belastung. Cost of Ownership-Prinzip.
  • Plattformunabhängigkeit. Besonders bei Internet/Intranet-Anwendungen benötigt der Anwender nur einen Browser unter einem beliebigen Betriebssystem (Operating System OS), die Software kann auf einem anderen OS betrieben werden. So kann ein Mac-User auch Windows-Applikationen nutzen.

Risken

  • Ungenaue Definition der Leistungen - die durch den ASP zu erbringenden Leistungen sollten in einem Service Level-Agreement im Detail festgehalten werden
  • 99,5% Verfügbarkeit. Traut man diese Versorgung dem ASP zu? Ein Systemausfall kann verheerende Folgen haben - kann der ASP diesen Schaden wiedergutmachen?
  • Größere Programmlaufzeiten durch Belastung eines zentralen Servers sowie Bottleneck bei Übertragung über Netzwerk. Der Netzverkehr (net-traffic) kann reduziert werden, wenn lediglich Daten und Formatierungsinformationen übertragen werden anstatt Bildschirminhalte. Ein gutes Beispiel sind Grafikanwendungen: Vektorinformationen bedeuten wesentlich geringeren Datenverkehr als Pixelinformationen.
  • Sicherheit bei der Übertragung im Netzwerk und Datensicherheit beim ASP. Immerhin werden ja sensible Unternehmensdaten außer Haus gegeben, was durchaus ein existentielles Risiko für ein Unternehmen darstellen kann. Da eine Netzverbindung nach außen bestehen muß, sind Investitionen in den Schutz der Unternehmens-EDV notwendig (Sicherheitskonzept, Firewall, Verschlüsselung, Änderung einer bestehenden Netzinfrastruktur,...).
  • Schwierigkeiten bei der Synchronisation mit lokalen Daten und Programmen

Einsatzgebiete

Welche Anwendungen eignen sich für ASP? Da wäre der Office- und Businessbereich zu erwähnen. Standardpakete für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ebenso wie Buchhaltung und Faktura und ähnliches. Hier existieren eine Reihe von Standardpaketen wie etwa jenes eines gewissen Mr.Bill Gates und Branchenlösungen. Internet/Intranet-basierte Anwendungen wie etwa Workflow oder grafische Anwendungen und viele mehr sind für ASP geeignet; der Client benötigt nur einen Browser und ist somit plattformunabhängig. Ressourcen-intensive Anwendungen mit riesigen Datenbanken erfordern nur eine Investition in einen Server (da könnte man fast sagen Großrechner), der Client bleibt schlank und somit billig. Die Idee ist ja nicht wirklich neu, Großrechneranwendungen funktionierten nach diesem Prinzip, aber jetzt hat das ganze einen tollen neuen Namen.

Weiterführender Link:

http://www.ecin.de/technik/asp.html
http://www.sinn-consulting.de/asp_st.htm


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